2023 Kalender Anarchistinnen

2023 Kalender Anarchistinnen

2023 wollen wir mit unserem Kalender bekannte und weniger bekannte Anarchistinnen näher bringen.

Mit dem Kalender unterstützt ihr unsere Arbeit und helft uns die Anarchistische Bibliothek | Archiv | Institut für Anarchismusforschung | Wien zu erhalten und weiter auszubauen. Wir bemühen uns nun, aus den roten Zahlen zu kommen.

Gegen eine Spende in der Anarchistischen Bibliothek und Archiv Wien*  (ab 24.10.2022) zu bekommen. Oder auch unter info[[AT]]a-bibliothek.org bestellen.* *

*Montag 18:00 – 20:00 oder nach Vereinbarung. Sanettystraße 1, 1080 Wien

Agnes Inglis

Agnes Inglis (3. Dezember 1870 Detroit – 30. Jänner 1952 Detroit) war eine Anarchistin, Sozialarbeiterin, Historikerin, Freundin der libertären Gewerkschafterin Jo Labadie, sie war die erste Kuratorin der Labadie Collection (1924-1952) an der University of Michigan.

Agnes Inglis wurde am 3. Dezember 1870 in Detroit, Michigan, als Tochter von Agnes (geb. Lambie) und Richard Inglis geboren. Ihre beiden Eltern stammten aus Schottland. Ihr Vater war Arzt. Sie war das jüngste Kind in einer konservativen, religiösen Familie und wurde an einer Mädchenakademie in Massachusetts ausgebildet.

Nach dem Tod ihrer Mutter studierte Inglis Geschichte und Literatur an der University of Michigan und erhielt von ihrer Familie ein Taschengeld. Sie verließ die Universität vor ihrem Abschluss und verbrachte mehrere Jahre als Sozialarbeiterin im Chicagoer Hull House, in der Franklin Street in Detroit und im YWCA in Ann Arbor. Während sie in diesen Umgebungen arbeitete, entwickelte sie Sympathie für die Bedürfnisse eingewanderter Arbeiter*innen in den Vereinigten Staaten und entwickelt aus ihren gelebten Erfahrungen eine starke libertäre politische Überzeugung.

1915 lernte Inglis Emma Goldman kennen und freundete sich mit ihr an, kurz darauf auch mit Goldmans Liebhaber und Kameraden Alexander Berkman. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs verstärkte sie ihre radikalen Aktivitäten in der Bewegung gegen die Zwangsrekrutierung. Sie verwendete einen Großteil ihrer Zeit und ihres Familiengeldes für Rechtsbeistand, insbesondere während des Roten Schreckens von 1919 – 1920.

Sie freundete sich mit Joseph Labadie an und entdeckte 1924, dass die Materialien über radikale Bewegungen, die er 1911 der University of Michigan gespendet hatte, kaum gepflegt worden waren. Die Sammlung blieb unbearbeitet in einem verschlossenen Raum. Sie begann, sich ohne Bezahlung in Vollzeit zu engagieren, sorgfältig zu organisieren und zu katalogisieren, was als Labadie-Sammlung bekannt werden sollte. Ihre Beiträge zur Sammlung waren einzigartig. Sie verwendete unorthodoxe Methoden, um die Sammlung zu arrangieren. Auf den Katalogkarten wurden den bibliographischen Angaben zu den Objekten teilweise persönliche Meinungen hinzugefügt.

Nach einigen Jahren schickten Inglis und Labadie Briefe an 400 Radikale, in denen sie um Beiträge zu ihren persönlichen Erfahrungen und Organisationsbemühungen baten. Während die anfängliche Resonanz schwach war, spendeten Anarchisten in den nächsten 28 Jahren eine enorme Menge an Veröffentlichungen, Schriften und dokumentarischem Material für ihre Sammlung. Dazu gehören die Papiere von Roger Baldwin, Elizabeth Gurley Flynn und Ralph Chaplin. Sie half auch vielen bei ihren Recherchen und Veröffentlichungen, wie Henry David mit The Haymarket Tragedy und James J. Martin mit Man Against the State. Inglis Arbeit war in den USA bekannt und nachdem viele Anarchisten Jahrzehnte später starben, spendeten ihre Familien ihre Sammlungen der Labadie Collection. Es wird geschätzt, dass ihre Bemühungen die Größe der ursprünglichen Sammlung um etwa das Zwanzigfache erhöhten.

Inglis starb am 30. Januar 1952 in Michigan und hinterließ eine umfangreiche und umfassende Bibliothek über radikale soziale Bewegungen.

**Leider kommen da noch Versandkosten dazu: Österreich € 4,50 und EU € 9,90

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