Was ist eigentlich Anarchie?
Der Begriff Anarchie kommt aus dem Griechischen. Er setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen: »an«, was so viel wie »keine«, und » archie«, was »Herrschaft« bedeutet. Ein Wort ähnlichen Ursprungs ist »Monarchie«. Aber im Gegensatz zur »Monarchie«, wo »mon«, also eine einzelne Person an der Macht ist, beschreibt Anarchie eine Gesellschaft ohne Herrschaft: also eine Gesellschaft ohne Kaiser:innen, ohne König:innen und natürlich auch ohne Politiker:innen!
Es gibt nicht »den« Anarchismus, sondern viele anarchistische Denkweisen. Zwar haben sie teils mehr, teils weniger unterschiedliche Zugänge. Was sie aber gemeinsam haben, ist ihr Wunsch nach Freiheit von Herrschaft. Neben der politischen Herrschaft wollen Anarchist:innen auch Freiheit von ökonomischer Herrschaft. Was das bedeutet? Wenn du im Kapitalismus arbeiten gehst, musst du fast immer tun, was dir irgendein:e Chef:in sagt, oder irgendwelche Manager:innen, Gruppen und Institutionen ohne Gesicht aufzwingen. Der Anarchismus sieht auch darin eine Form von Herrschaft, von Knechtschaft und Unterdrückung.
Die unterschiedlichen anarchistischen Denkrichtungen und Bewegungen zeichnen sich vielfach durch Schwerpunktsetzungen aus. So zielen beispielsweise der Anarchafeminismus auf eine Überwindung der patriarchalen »Herr«schaft ab, der »Black« oder »Schwarze« Anarchismus auf die Auflösung der Dominanz der »weißen«, US-amerikanisch und europäisch dominierten Herrschaftsverhältnisse.
Aber was ist eigentlich so schlimm an Herrschaft?
Anarchist:innen finden, dass Herrschaft die die Menschheit, einschränkt. Herrschaft verbiegt Menschen, macht sie zu Objekten und willenlosen Maschinen. Und Herrschaft verursacht regelmäßig Zerstörung des von Mensch und Natur mühsam Geschaffenen. Herrschaft bringt immer wieder Elend in unsere Welt und uns allen unsägliches Leid. Deshalb wollen wir Anarchist:innen eine andere und eine bessere Welt aufbauen.
Wie wir das tun wollen, kannst du in unserer Bibliothek nachschauen und nachlesen!
