Diesmal wollen wir den Text „Wir sind alle sehr ängstlich – Sechs Thesen über die Angst“ (hier als Broschüre zum Ausdrucken) zur Diskussion stellen.
„Das öffentliche Geheimnis ist, dass heute alle Angst haben. […] Angst ist der Dreh- und Angelpunkt der Unterordnung geworden.“
„Übermäßige Angst und Stress sind ein öffentliches Geheimnis. Wenn überhaupt darüber gesprochen wird, werden sie als individuelle, psychologische Probleme verstanden, für die oft gestörte Denkmuster oder mangelnde Anpassung verantwortlich gemacht werden.
Die herrschende gesellschaftliche Erzählung suggeriert sogar, dass wir mehr Stress brauchen, um abgesichert (durch Securitization5) und konkurrenzfähig (durch Leistungsmanagement) zu bleiben. Jede moralische Panik, jedes Durchgreifen der Regierung oder jede neue repressive Gesetzeswelle erzeugt mehr, aus der allgemeinen Überregulierung entstehende, Angst und Stress. Reale menschliche Unsicherheit wird für die wachsende Securitization genutzt. Dies ist ein Teufelskreis, weil Securitization die Zustände (Ersetzbarkeit, Überwachung, intensive Regulierung) verschlimmert, die die ursprüngliche Angst auslösen. Die Sicherheit des Heimatlandes wird faktisch als Substitut für die Sicherheit des Selbst benutzt.“
Wir stellen jeden zweiten Freitag im Monat einen Text zur Diskussion.
Diese Diskussionen stellen einen Versuch dar, eine anarchistische
Debatte in Gang zu setzen. Wir wollen weder Expert_innen, noch
Konsument_innen. Kommt bitte vorbereitet, lest den Text und macht euch
dazu Gedanken (evtl. Notizen). Wir wollen unsere Ideen und Vorstellungen
teilen und diskutieren um unsere Kritik zu schärfen.