„Ein bisserl aufhängen tät‘ ihm nix schaden!“
Lesung von Georg Fingerlos
Fr. 15. 12. 2017 20:00 und Akkordeonmusik von Julia Makoschitz: Vo-Kü 19:30
Karl Habsburg und eine Bahnhofsbesetzung
Im Herbst 1918 verzichtete Karl auf seine Regierungsgeschäfte in Österreich und in Ungarn. Ein paar Monate später ging er ins Exil in die Schweiz. Zwei Jahre darauf machte er sich heimlich, verkleidet und mit gefälschten Papieren über Wien auf den Weg nach Budapest, um sich wieder an die Macht zu hieven. Sein Unternehmen scheiterte, und er wurde in einen Zug zurück in die Schweiz gesetzt. Als die Leute von Bruck an der Mur erfuhren, dass er dabei durch ihre Stadt kommen würde, besetzten Tausende den Bahnhof. Ihr Ziel: Den ehemaligen Kaiser an der Weiterfahrt zu hindern, ihn aus dem Zug zu zerren, zu erhängen oder in der Mur zu ertränken, vor allem aber: Endlich und endgültig Schluss mit der „Habsburgerei“ zu machen, denn der Legitimismus war für die junge und ungefestigte Republik noch immer eine Bedrohung.