Am 1. Mai 2020 hat die Anarchistische Bibliothek | Archiv | Institut für Anarchismusforschung | Wien
ihren 10. Geburtstag. Zu diesem Anlass wollen wir euch mitteilen, dass es NEUE RÄUME GIBT. Diese Räume sind nur ein paar hundert Meter vom alten Standort entfernt. Die A-bib bleibt weiter der Stachel im 8. Bezirk. Vor drei Jahren wurde die A-BIB BRAUCHT RAUM Kampagne gestartet und nun konnten wir schöne Räumlichkeiten kaufen. Danke an alle, welche die Bibliothek unterstützt und mitgeholfen haben.
Damit ist der Grundstein für den langfristigen Erhalt der A-Bib gelegt. Aber es gibt noch viel zu tun. Wir haben gerade mit den notwendigen Umbauarbeiten begonnen und dafür braucht es viele Hände, Wissen und Geld. Die Corona-Isolation macht es auch uns nicht gerade leichter und dazu kommen immer wieder Überraschungen auf der Baustelle. Dennoch oder gerade deshalb wollen wir die Bibliothek auch ökologisch nachhaltig gestalten.
Wir wollen es – die erste ökologisch klimaneutrale Anarchistische Bibliothek | Archiv | Institut für Anarchismusforschung | Wien. Dafür brauchen wir eure Unterstützung.
Was planen wir also? Um den ökologischen Problemen entgegen zu wirken, und nicht nur davon zu sprechen, machen wir Folgendes:
1. Der Strom, den wir verwenden, kommt zu 100% aus erneuerbaren Quellen und stammt von mehr als 1.500 Windkraft-, Wasserkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen aus naher Region.
2. An Gas zum Heizen verwenden wir der Anarchistischen Bibliothek zu 100% Biogas. Das Biogas kommt aus der nahen Umgebung und ist zu 100% erneuerbare Energie. Eine angedachte Wärmepumpe ist an diesem Standort zur Zeit leider nicht möglich. Windrad und Sonnenenergie sind leider auch nicht möglich, da das Dach mit Luxuswohnungen ausgebaut wurde.
3. Für den neuen Fußboden verwenden wir Linoleum. Linoleum besteht hauptsächlich aus Leinöl, Naturharzen, Kork- oder Holzmehl, Kalksteinpulver, Titanoxid als Weißpigment, Farbstoffen und einem Jutegewebe als Trägerschicht. Unser Linoleum besteht fast vollständig, nämlich 98 % aus organischen oder mineralischen Rohstoffen.
4. Die neuen Bücherregale werden aus Birkensperrholz gebaut. Diese Regale wachsen also sozusagen zu 100% nach. Nicht nur das, auch das CO² bleibt für Jahrzehnte in den Buchregalen gespeichert.
5. Die Archivregale wachsen zwar nicht nach, aber wurden vor der Zerstörung gerettet und sind somit nachhaltiger als neue Holzregale.
6. Die barrierefreie Toilette wird zum Teil aus Birkensperrholz und aus hygienischen Gründen mit Melaminharzbeschichtung und Linoleum gemacht. Die Melaminharzbeschichtung ist zwar leider keine Biooberfläche, doch ist uns eine Biooberfläche für diesen sensiblen Bereich in einer langlebigen Qualität nicht bekannt. Auch das eine oder andere Teil aus Metall ist keine nachwachsende Ressource. Doch wir verwenden diese Materialien sparsam, aber auch aus dem Grund, da sie eine sehr lange Lebensdauer aufweisen und es keine Alternativen gibt.
7. Sämtliche Möbel, Türen und Schalldämmungen werden aus nachwachsenden Ressourcen, wie Birkensperrholz und Linoleum gestaltet.
8. Die Klimawand wird aus Stampflehm gestampft. Sie sorgt für ein angenehmes Raumklima.
Wie ihr seht, gibt es viel zu tun und dazu können wir jede Spende gut gebrauchen.
Spenden bitte auf das folgende Konto:
Verein zur Förderung libertärer Bibliotheks- und Archivkultur
IBAN: AT78 1400 0108 1000 0703
Bank: BAWAG
Eine 100%ige ökologische Nachhaltigkeit ist dabei noch nicht erreicht. Aber zum einen fehlen uns dafür die finanziellen Möglichkeiten (wir bekommen keine Subventionen). Andererseits haben wir weit mehr geschafft, als wir uns es träumen ließen. Natürlich wissen wir, dass viel Kritik an allem möglich wäre – aber anarchistischer als Bakunin, Kropotkin und Malatesta können wir nicht sein – da müssen wir uns eben dahinter anstellen.