Diesmal wollen wir den Text „Die Reproduktion des tägichen Lebens“ (hier als A5-Broschüre zum Ausdrucken) zur Diskussion stellen.
„Die alltägliche, praktische Tätigkeit von Stammesleuten reproduziert oder bewahrt einen Stamm. […] Die alltägliche Aktivität von Sklaven reproduziert Sklaverei. […] Die alltägliche praktische Tätigkeit von Lohnarbeitern reproduziert Lohnarbeit und Kapital.
Durch ihre alltäglichen Beschäftigungen reproduzieren „moderne“ Menschen – genau wie die Stammesleute und die Sklaven – die Bewohner, die sozialen Beziehungen und die Ideen ihrer Gesellschaft; sie reproduzieren die soziale Form des alltäglichen Lebens. Wie das Stammes- und das Sklavereisystem ist das kapitalistische System weder die natürliche, noch die endgültige Form der menschlichen Gesellschaft;“
„Im Kapitalismus besteht das tägliche Leben aus verwandten Aktivitäten, welche die kapitalistische Form sozialer Aktivität reproduzieren und erweitern. Der Verkauf von Arbeitszeit für einen Preis (einen Lohn), die Verkörperung von Arbeitszeit in Waren (verkaufbare Güter, materielle wie immaterielle), der Konsum von materiellen und immateriellen Gütern (wie Konsumgüter und Spektakel) – diese Aktivitäten, die das tägliche Leben im Kapitalismus charakterisieren, sind keine Manifestationen der „menschlichen Natur“, noch sind sie den Menschen von unkontrollierbaren Kräften auferlegt worden.
Wenn behauptet wird, dass der Mensch „von Natur aus“ ein nicht erfinderischer Stammesangehöriger und ein erfinderischer Geschäftsmann, ein unterwürfiger Sklave und ein stolzer Handwerker, ein unabhängiger Jäger und ein abhängiger Lohnarbeiter ist, dann ist entweder die „Natur“ des Menschen ein leeres Konzept, oder die menschliche Natur hängt von materiellen und historischen Bedingungen ab und ist tatsächlich eine Antwort auf diese Bedingungen.“
Wir stellen jeden zweiten Freitag im Monat einen Text zur Diskussion.
Diese Diskussionen stellen einen Versuch dar, eine anarchistische
Debatte in Gang zu setzen. Wir wollen weder Expert_innen, noch
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teilen und diskutieren um unsere Kritik zu schärfen.