LA FIACCOLA DELL´ANARCHIA! Die Fackel der Anarchie !
Fr 19.10.2018 20:00 VoKü 19:30
Eine Reise von den Anfängen des italienischen Anarchismus, bis in die Gegenwart. In Wort, Bild und Ton.
Die Ursprünge dieser Geschichte reichen vom Risorgimento des aufständischen Italiens, und den Wurzeln in der französischen Revolution, über das Jahr 1848, bis zu den Kämpfen der Briganten, der verarmten Bauern des Südens, und den ersten Arbeitskämpfen.
Während Bakunin in Olmütz an die Wand geschmiedet, noch auf die Auslieferung nach Russland wartet, dauert es nicht mehr lange, daß Carlo Pisacane sein Projekt des risorgimentalen Sozialismus entwickelt, beeinflusst von den Schriften Proudhons,
anti-zentralistisch und libertär. Der Erfinder der Propaganda der Tat, wird von Giuseppe Fanelli, dem späteren Mitstreiter Bakunins, davon überzeugt, daß die Zeit für einen Aufstand in Süditalien, gekommen ist.
Als Bakunins Haftstrafe in eine lebenslange Verbannung nach Sibirien umgewandelt wird, und die australischen Steinmetze den acht-Stundentag erstreiken, scheitert das revolutionäre Kommando Pisacanes 1857 an der Küste Kampaniens, trotz 300 befreiter Gefangener, die mit Pisacane und Fanelli, ein Liniendampfschiff kaperten, um nach Sapri zu gelangen.
Doch Bakunin gelingt in der Zwischenzeit die Flucht, von Irtrusk über Japan und die USA nach London….
Wir reisen von den Anfängen der Internationale, und Bakunins Aufenthalt 1864 bis 1867, in Florenz und Neapel, dem fruchtbaren Zusammenwirken der ehemaligen Republikanischen Revolutionäre, wie Fanelli, Friscia oder Gambuzzi, die zu Anarchisten werden, über die Aufstände der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts, als Malatesta, Cafiero oder Costa, den Aufstand zur Entfesselung der sozialen Revolution entfachen, aber auch als Propaganda durch die Tat, einer mehrheitlich analphabetischen Landbevölkerung, näherbringen wollen.
Aus der Einsicht in den ungenügenden Organisationsgrad dieser Unternehmungen erwächst die Erkenntnis, daß es einer starken und schlagkräftigen Organisation bedarf. Die Erfahrung vieler italienischer Revolutionäre, die in der Pariser Comune gekämpft haben, bestätigt diese Einsicht umsomehr, als der Schock, den diese Ereignisse auf die europäische Arbeiterklasse ausgeübt haben, mitunter zu einem tiefgreifenden Verlust des Selbstvertrauens führten. Die einen in die Arme der Gemässigten, Legalisten trieben, die anderen zu verzweifelten Attentaten verleitete.
Doch die maßlose Repression steigerte sich in den 80ern des 19. Jahrhunderts in Verfolgung und Massenflucht.
Der italienische Anarchismus gerät in ein Spannungsfeld innerer Konflikte zwischen sogenannten Organisatoren und Anti-Organisatoren oder zwischen kollektivistischen und individualistischen/insurrektionalistischen Tendenzen.
Was bedeutet das für die weltweite, aber insbesondere, lateinamerikanische Arbeiterbewegung?
Wir beleuchten die gegnerischen Protagonisten dieser Konfliktlinie,
innerhalb der entscheidenden Kämpfe, von den ersten Mai- Repressionen, über die Kämpfe der
sizilianischen Fasci Bewegung, und dem Kampf der Carraresischen Marmorarbeiter, über das Bava-Beccaris Massaker, bis zu den ersten Erfolgen des Syndikalismus, und der ersten Generalstreiks, bis zum ersten Weltkrieg, und schließlich zum antifaschistischen Kampf der Anarchisten.
Nach einer Pause geht die Reise weiter…