Do. 16.10.2025 20:00 Vortragende: Theresa Adamski (Anarcho-)Syndikalismus und Geschlechterverhältnisse

Anarchie ist der Rede und des Sehens wert

Do. 16.10.2025 20:00 Vo-Kü 19:30 Vortragende: Theresa Adamski (Anarcho-)Syndikalismus und Geschlechterverhältnisse
[ Anarchie ist der Rede und des Sehens wert
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Theresa Adamski (Anarcho-)Syndikalismus und Geschlechterverhältnisse

1921 gründeten Mitglieder der Freien Arbeiter-Union Deutschlands den „Syndikalistischen Frauenbund“. Das Ziel des Frauenbunds war die gewerkschaftliche Organisation von „Hausfrauen“: Eine Forderung, die Akteur_innen von Gewerkschaftsbewegungen zuvor bereits gestellt, aber nie erfolgreich durchgesetzt hatten. In ihren Agitations- und Kommunikationsmedien konstruierten die Mitglieder des Frauenbunds eine von anarchistischer und marxistischer Theorie geprägte Form geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung. Der Staat, Kapitalismus und Lohnarbeit sollten abgeschafft werden, während Geschlechterdifferenzen und die „natürliche“ Veranlagung der Menschen zu gegenseitiger Hilfe die Basis für die soziale Organisation einer post-revolutionären Gesellschaft bilden sollten. Der Vortrag widmet sich den Zukunftsentwürfen der deutschen Syndikalistinnen, verortet sie im Diskurs um Arbeits- und Geschlechterverhältnisse im 19. und frühen 20. Jahrhundert und reflektiert die Handlungsspielräume von Frauen in syndikalistischen Gewerkschaftsbewegungen international.

Theresa Adamski arbeitet derzeit an ihrer Dissertation zu Arbeits- und Geschlechterdiskursen in syndikalistischen Arbeiter_innenbewegungen der Zwischenkriegszeit. Bis Jänner 2024 war sie Universitätsassistentin für Frauen- und Geschlechtergeschichte an der Universität Wien. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte der (Reproduktions-)Arbeit und der Arbeiter_innen in Verschränkung mit Gender Studies und Dis/Ability Studies. Theresa Adamski ist Musikerin und als solche seit über 20 Jahren feministisch aktiv.

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